Mach Angst zu Deinem intelligenten Ratgeber, aber lass sie nicht das Ruder übernehmen.

Vielleicht ergeht es Dir wie mir, und Du verspürst in dieser Zeit öfters Angst als sonst.
Angst in Krisenzeiten sollte ein wichtiger Begleiter für Dich sein, aber sie sollte nicht die Führung übernehmen. Der Pilot übernimmt im Sturm das Steuer und schaltet den Autopilot ab, die Angst darf als Copilot daneben sitzen. Wir hören auf ihre natürliche Intelligenz und schauen, ob wir uns schützen oder handeln müssen.

Sie kommt aus der buddhistischen Tradition, wo ein Daimon ein „uns leitender Geist ist“. Wenn wir ihm Raum geben und akzeptieren, dass er im Moment zu unserem Leben dazu gehört, können wir seine Kraft nutzen und leiden weniger unter ihr. Wenn wir zulassen, dass er unser ganzes Wesen einnimmt und unsere Entscheidungen steuert, wird er zum Dämon…

Das ist leichter gesagt als getan! Diese kleine Meditation hat mir sehr geholfen.

Spüre, wo im Körper sitzt die Angst. Nimm sie an, sie gehört zu diesem Moment.
Welche Gestalt hat sie? Kommt Dir eine Farbe in den Sinn? Steht ein Glaubenssatz hinter der Angst … Gedanken, die ein Szenario in der Zukunft beschreiben?

Spür diesen Anteil der Angst in Dir und frage ihn, was er braucht …

Spür dann Deinen ganzen Körper. Dein ganzes Sein… Du bist mehr als diese Angst. Sie kommt und geht … Wenn das nicht so gut möglich ist, hol Dir Hilfe dazu und stell Dir starke Personen oder Figuren vor, die Dir Kraft spenden können. Du musst sie nicht kennen, vielleicht auch spirituelle Figuren…

Gib dem Anteil von Dir, der Angst hat, was er braucht: Akzeptanz, Nahrung, Liebe … was immer es ist … Vielleicht kann die Gestalt sich aus Deinem Körper lösen und sich neben Dich setzen. Vielleicht verändert sie sich …

Immer wenn Du spürst, dass die Angst Dich überwältig, dann lade sie ein, sich neben Dich zu setzen und Tee zu trinken … Mach Sie zu Deinem Daimon, zu Deinem Freund …

Bleib gesund, wachsam und ruhig.
Herzlichst,
Sonja