Moshé Feldenkrais hat während seiner Arbeit immer wieder betont, dass die Menschen nicht zu ernst sein sollten, wenn sie seine Übungen machen. In den Lektionen lernen wir Neues und Lernen soll Spaß machen.

Eine freudige Neugier, so wie gesunde Kinder sie natürlicher Weise haben, sollte der Antrieb im Leben sein. Dann ist Weiterentwicklung etwas Natürliches. Lernen und beweglich bleiben bis ins Alter ist Ausdruck von Lebendigkeit. Moshé Feldenkrais war es durchaus wichtig, dass jeder Mensch sein volles Potential entfaltet. Das kann allerdings auch zum Zwang werden, immer besser sein zu wollen und aus dem Mangel heraus zu agieren, nicht zu genügen wie man ist.

Gerade im heutigen Deutschland, in einer Kultur der ständigen Perfektionierung, macht es also einen feinen, aber wichtigen Unterschied, ob wir uns aus Gründen der Selbstoptimierung, aus Gründen der Effizienz oder zur besseren Selbstdarstellung weiterentwickeln wollen.

Am besten ist, wir lernen aus Neugier und Lebensfreude, dann dürfen wir nämlich auch Fehler machen. Aus ihnen lernen. Scheitern. Einmal, zweimal, vielleicht öfter. Um auf diese Weise irgendwann unseren eigenen Weg zu finden.
Vielleicht ist das der schönste und bereicherndste Aspekt in der Feldenkrais-Methode – und der Grund, weshalb ich mich mit ihr so wohl fühle.